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Geschäftsbericht 2022 des Kantonsspitals

Aktualisiert: 4. Okt. 2023

Der Landrat kann den Geschäftsbericht des Kantonsspitals Glarus zur Kenntnis nehmen. Das habe ich mit meinem heutigen Votum im Landrag gemacht – und mir ein paar Anmerkungen erlaubt.



Wie Sie sich vielleicht erinnern, habe ich letztes Jahr ein wenig «gepfuttert» im Landrat und folgendes gesagt:


Ich habe die Erwartung, dass Sie beim nächsten Bericht auf folgende Fragen eingehen: Wie tragen wir zum bestehenden Personal Sorge? Wie können wir unsere Mitarbeitenden halten? Denn das Personalproblem führt früher oder später zu einem Qualitätsproblem.

So redete ich letztes Jahr und ich glaube, in der Zwischenzeit ist etwas gelaufen. Zum Einen aus wirtschaftlicher Notwendigkeit heraus, weil kein Geld hereinkommt, wenn bei Personalmangel die Betten nicht belegbar sind. Zum Anderen kommt die Umsetzung der Pflegeinitiative in Bezug auf die Arbeitsbedingungen auf uns zu. Das beinhaltet zum Beispiel die Forderungen, die der Bund angedacht hat. Ich zitiere:


Kurzfristige Änderungen der Einsatzplanung gehören zu den Hauptgründen für die hohe Anzahl von Berufsausstiegen. Die Ankündigungsfrist von mindestens zwei Wochen ist für den Bereich der Pflege, in dem viele betreuungspflichtige Frauen tätig sind, zu kurz. Die Frist zur Ankündigung für Arbeitseinsätze soll für den Bereich der Pflege auf vier Wochen erhöht werden.

Oder diese Forderung:


Kurzfristige Arbeitseinsätze sind nicht immer zu vermeiden. Oft ist es den Mitarbeitenden moralisch nicht möglich, den Einsatz abzulehnen, da sie sonst die Patientenversorgung gefährden. Solche kurzfristigen Aufgebote sollen mit Lohnzuschlägen abgegolten werden. Denn sie verunmöglichen längere geplante Erholungsphasen.

Sie sehen: Das Thema Arbeitsbediungen kommt früher oder später auf uns zu. Ich finde es in Bezug auf die Eigenverantwortung der Unternehmen nicht ideal, dass der Bund auf diese Art eingreifen muss. Aus meiner Sicht ist das nicht das beste Zeugnis für die Gesundheitsbranche. Ich bin trotzdem vorsichtig optimistisch, dass ein Umdenken stattgefunden hat, weil unser Spital jetzt im Umbruch ist: Es hat die Löhne erhöht und bezieht den Berufsverband SBK mit ein.


Mir gefällt auch die Aussage von Verwaltungsratspräsident Arnold Bachmann im Geschäftsbericht:


Wir müssen dort wirksamer arbeiten können, wo wir einen direkten Beitrag zur Genesung unserer Patientinnen und Patienten leisten. Das heisst, mehr Zeit für Arbeiten direkt an den Patienten und Patientinnen.

Ich deute das so, dass Sie nicht in die Richtung gehen, wegen der Lohnerhöhungen mehr Druck auf das Personal auszuüben, damit es innerhalb von kürzerer Zeit mehr Patienten betreuen muss.


Ich nutze die Gelegenheit, ein Danke an den Kanton zu richten. Nach den Sommerferien geht es los mit dem runden Tisch zu den Arbeitsbedigungen. Ich danke dem Verwaltungsrat und der Geschäftsführung für ihr Engagement. Dass Sie als grösster Arbeitgeber im Kanton die Zufriedenheit der Mitarbeitenden klar in den Mittelpunkt stellen und die Personalvertretung verbessert haben. Vor allem und ganz besonders danke ich allen Mitarbeitenden. Ich wünsche euch, dass ihr bald Verbesserungen seht und danke euch für eure Geduld.



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