Aktuell leiden viele normalverdienende Haushalte unter den steigenden Krankenkassenprämien, steigenden Energiepreisen, der Teuerung und kommen an die Grenze ihrer finanziellen Unabhängigkeit.
Interpellation SP-Fraktion «Finanzielle Engpässe von Haushalten mit tiefem Einkommen abfedern» vom 1. März 2023 im audiovisuellen Archiv des Landrats des Kantons Glarus
Der finanzielle Druck bedroht eine breite Schicht unserer Bevölkerung, die bisher fähig war, ihren Lebensunterhalt, wenn auch manchmal nur mit Ach und Krach, ohne fremde Hilfe zu bestreiten.
Der Regierungsrat hat Massnahmen vorgeschlagen, wie etwa die Steuern zu reduzieren, was bei einem kleinen Einkommen jedoch nur wenig hilft. Tatsächlich könnte dies sogar dazu führen, dass weniger Mittel zur Verfügung stehen, eben diese Personen in der Bewahrung ihrer finanziellen Unabhängigkeit zu unterstützen.
Weitere Unterstützung wird im Bereich der Sozialhilfe gewährt. Diese Hilfe kommt für diejenigen Haushalte, welche um ihre finanzielle Unabhängigkeit ringen, jedoch zu spät. Ist sie einmal verloren und der Bezug von Sozialhilfe nötig, ist die Wiedererringung finanzieller Unabhängigkeit viel schwieriger, als wenn diese bewahrt werden kann.
Ein Faktor, der dabei mitspielt, ist die Gesundheit. Ein Verlust der finanziellen Unabhängigkeit geht leider häufig mit gesundheitlichen und psychologischen Problemen einher, welche eine Erholung der Gesamtsituation und Wiedererreichung der Unabhängigkeit gefährdet, verzögert oder sogar verunmöglicht.
Aus diesem Grund möchte ich mich dafür stark machen, mit Unterstützungen früh anzusetzen und möglichst wenige bedrohte Haushalte in den Verlust ihrer finanziellen Unabhängigkeit schlittern zu lassen. Das ist sowohl wirtschaftlicher als auch gesünder, denn Existenzängste machen krank und je mehr Abschlittern wir zulassen, desto länger dauert die Erholung und somit die Belastung unserer Sozialsysteme und Krankenkassen.
Was für die Umsetzung dieser frühen Hilfe wichtig ist: Man muss schnelle und unkomplizierte Mittel zur Verfügung haben. Denn ohne finanzielles Polster hat ein bedrohter Haushalt keine Zeit, Engpässe selbst zu überbrücken.
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