Der Landrat kann den Geschäftsbericht des Kantonsspitals Glarus zur Kenntnis nehmen. Ich habe mir trotzem oder gerade deswegen einige Anmerkungen erlaubt.
Wie jedes Jahr habe ich die Unterlagen studiert, insbesondere den Qualitätsbericht. Ich habe gesehen: Patientenbefragung mit einer erfreulicher Verbesserung im Vergleich zu 2019. Den Cubiti Stürze, Infektionen weiter gesenkt. Sehr gut. Ich will allen Mitarbeitenden des KSGL für die geleistete Arbeit herzlich danken.
Im Bericht steht, wohin man sich bei Interesse wenden kannn. Das habe ich gemacht. Gerne erzähle ich Ihnen, was ich herausgefunden habe:
Frage: Nach der Mitarbeitendenbefragung 2021 wurden spezifische Verbesserungsmassnahmen eingeleitet – welche Massnahmen sind das?
Antwort: Es wurde ein interdisziplinäre Arbeitsgruppe gegründet, die Massnahmen in drei Prioritätsstufen formulierte.
Frage: Was sind das denn für Massnahmen?
Antwort: Das ist nicht öffentlicht.
Frage: Darf ich um einen Auszug aus der Mitarbeitendenbefragung betreffend der prozentualen Werte der Ärzte und des Pflegepersonals bitten?
Antwort: Das kann nicht herausgebeben werden. Wir haben die Gesamtzufriedenheit angeschaut.
Frage: Die Eruierung von betriebsinternen Gründen bei längerer Abwesenheit läuft seit 2008. Welches sind die Hauptgründe für längere Abwesenheiten beim Pflegepersonal?
Antwort: Diese Thematik wird aufgearbeitet.
Es ist mir bewusst, dass ich als Landrätin diese Berichte nur zur Kenntnis nehmen kann. Gleichzeitig ist der Kanton ein grosser Geldgeber des Spitals. Auch der Landrat spricht immer wieder Geld für das KSGL. Und ich bin da an vorderster Front mit dabei. Ich sage nur: Ihre Abwehrtaktik kommt bei mir persönlich suboptimal an. Ich hoffe nur, Sie machen das nicht gleich, wenn Ihre Mitarbeitenden Fragen haben.
Zu Ihren Jahreszielen gehört die Umsetzung zur sogenannten patientenbezogenen Qualität – unter anderem Medikamentensicherheit, Schmerzbehandlung, Patienteninformation. Alles Tätigkeiten von Ärzten und Pflegenden. Stehen diese unter Stress, verschlechtern sich diese Kriterien.
Was Sie also brauchen, ist genug Personal. Neues Personal zu finden, ist eine Herausforderung. Ich habe deshalb die Erwartung, dass bei den nächsten Qualitätsberichten folgenden Fragen nachgegangen wird:
Wie tragen wir zum bestehenden Personal Sorge?
Wie können wir unsere Mitarbeitenden halten?
Denn ein Personalproblem, und das haben Sie, führt früher oder später zu einem Qualitätsproblem. Doch das, denke ich, muss ich Ihnen nicht sagen. Ich danke auch Ihnen, dem Verwaltungsrat und der Spitalleitung, für Ihr Engagement.