Im Kanton Glarus steigen die Krankenkassenprämien 2025 am stärksten unter allen Deutschweizer Kantonen. Zusammen mit meiner Fraktionskollegin Priska Grünenfelder habe ich heute das SP-Postulat zur Stärkung der individuellen Prämienverbilligung eingereicht.
Gestützt auf Art. 81 der Landratsverordnung reichen wir folgendes Postulat ein:
Antrag
Der Regierungsrat prüft folgende Änderung: Die Ermittlung der Anspruchsberechtigung auf Individuelle Prämienverbilligung (IPV) erfolgt automatisch. Das bedeutet, dass aufgrund der Steuerdaten beurteilt wird, ob jemandem eine IPV zusteht. Analog der Kantone UR, BE, AI, VS, NE, GE und JU soll man dafür weder einen Antrag ausfüllen noch spezielle Fristen einhalten müssen, sondern allein die Steuerdaten entscheiden über den Anspruch auf IPV.
Begründung
Der Prämienanstieg trifft vor allem den unteren Mittelstand und Familien. Die Glarner Versicherten müssen mit einer durchschnittlichen Erhöhung der Krankenkassenprämien von 9,2 Prozent den zweithöchsten Anstieg aller Kantone verkraften. Je nach Krankenkasse und Modell kann es sein, dass man pro Monat fast Fr. 100.- mehr pro Person bezahlen muss. Das bereitet Familien und allen, die mit einem knappen Budget auskommen müssen, grosse Sorgen.
Es besteht zudem das Risiko, dass deswegen immer mehr Menschen aus finanziellen Gründen auf notwendige Arztbesuche verzichten. Dadurch können Gesundheitsprobleme nicht frühzeitig und präventiv angegangen werden – es werden teurere Behandlungen nötig, was unser Gesundheitssystem wiederum belastet.
Mit einer automatischen Ermittlung der Anspruchsberechtigung aufgrund der Steuerdaten erhalten diejenigen Personen eine Prämienverbilligung, die sie wirklich nötig haben. Um die Administration für den Kanton sowie für die anspruchsberechtigten Personen gering zu halten, sollen die Steuerdaten die alleinige Grundlage sein, um eine IPV zu veranlassen. So werden zusätzliche Hürden für den Bezug abgebaut und die Familien und der Kanton von Administration entlastet.
Wir danken dem Regierungsrat für die wohlwollende Prüfung des Antrags und verbleiben mit vorzüglicher Hochachtung.
Im Namen der SP-Fraktion
Sabine Steinmann, Landrätin
Fraktionspräsidentin
Priska Grünenfelder, Landrätin
Mitglied Kommission Gesundheit und Soziales